Teddycollege

Teddycollege
Hier geht es zum Teddycollege

Freitag, 29. Oktober 2010

Möwenpick

Möwenpick oder die Europäische Rauchschwalbe

Langsam geht das Jahr zu Ende und die Bärenmessen werden weniger. Machen Bärenmacher und Bärensammler einen Winterschlaf. Sammeln Sie jetzt für den Winter, damit genug Futter im Bau ist? Geht dabei die Kreativität schlafen, oder ist man gerade im Winter Ideenreicher, als im Sommer, wenn es von Messe zu Messe geht.
Das sind die kleinen Fragen, die mich beschäftigen.
Die ersten Herbststürme sind im Anmarsch und draußen wird es wieder früher dunkel. Die letzte große Bärenmesse steht vor der Türe. Alles ist regsam und fleißig. Für neue Ideen ist jetzt keine Zeit mehr, wir stehen in den Startlöchern. Bald kommt der Winter. Es wird kalt und wir verkriechen uns in unsere Höhlen. Dort wird gegrübelt und Ideen werden in der Ruhe der dunklen Jahreszeit geboren. Die beste Zeit, um ein wenig nachzudenken. Zurückgezogen im stillen Kämmerlein, Plätzchenduft in der Luft, das Rauschen der Bäume, der Sturm der um unsere Häuser zieht, und heftig an den Fenstern rüttelt.
Liegen Ideen in der Luft und können diese Kilometerweit von einem Ende der Welt, zu weit entfernten Punkten dieser Erde gelangen. Oder ist dies nur ein Mythos?

Ich schau aus dem Fenster meines Arbeitszimmers, und schon wieder ist sie da, die Möwe. Sie schaut kess durchs Fenster auf meinen Tisch. Gedanken kreisen, und ich frage mich, können Gedanken fliegen? Können Sie von Ort zu Ort fliegen und durch das Fenster auf einen oder mehrer kreative Menschen schauen.
Möwenpick? Möwen picken hier und dort etwas auf, lassen manchmal etwas fallen und klauen auch hin und wieder ein Stück Brot oder ähnliches. Sind wir wie die Möwen?
Sind unsere Gedanken und Ideen flugfähig?
Gehen Sie auf Reisen und halten mal hier und mal dort an, lassen was fallen oder picken etwas auf?
Oder sind wir eher wie die Schwalben. Emsig, fliegen den ganzen Tag auf und ab. Immer auf der Suche nach Futter? Fällt auch hier der eine oder andere Gedanke herunter und flattert auf diesen oder jenen Arbeitstisch?
Wie ist das mit den Gedanken und Ideen. Fliegen sie uns einfach zu, oder heben wir hier und dort eine Idee auf und verwerten sie für uns, wie die Möwe ihr geklautes Stückchen Brot.
Haben nur wir die eine gute Idee, oder kann es sein, dass diese “eine“ Idee durch die Luft flattert wie ein Vogel und bei mehreren Menschen landet?
Wie ist das mit den Gedanken und Strömungen, der elektrischen Ladung die uns befällt, wenn einmal ein guter Gedanke auftaucht. Ist es wie bei den Zugvögeln oder sind wir diesen nur rein zufällig so ähnlich. Eigentlich ziehen wir doch auch von hier nach dort. Treffen uns an bestimmten Plätzen und sammeln uns dort. Wie ist das, wenn so viele Menschen mit gleichen Interessen zusammen kommen. Werden Ideen ausgetauscht?
Oder geht man einfach nur staunend und sammelnd durch die Gänge?
Woran messen wir uns. An unserer Kreativität oder an unserer Gleichartigkeit? Oder an beidem?
Sind wir Menschen, die andere Menschen brauchen, so wie die Schwalbe ihre Artgenossen.
Die gerne in Kolonien wohnen und leben?
Man sagt ja nicht umsonst, dass Schwalben unterm Dach Glück bringen. Bringen wir Glück, oder machen wir andere Menschen glücklich?
Sind wir glücklich? Oder sind wir einfach nur Möwen, diese kleinen Räuber, die gierig nach diesem oder jenem picken.
Die Möwe am Fenster schaut mich an, und ich denke mir, einen Cent für ihre Gedanken. Auf einmal fliegt sie auf und davon. Wohin wohl. Zu einem anderen Fenster und schaut hinein, oder geht sie wieder auf ihre räuberische Reise ins Ungewisse.
Ich zeichne eine Möwe, und noch eine und noch eine, in Gedanken versunken. Vielleicht sitzt diese eine Möwe gleich bei jemand anderem am Fenster, und auch hier wird diese dann gezeichnet. Vielleicht treffen sich dann zwei Möwen aus Stoff irgendwo in Europa wieder. Was ist das, Gedankenübertragung oder Zufall?

Wie gut, dass wir eher Schwalben sind, die fleißig umherfliegen und sammeln, arbeiten und ihre Gedanken kreisen lassen. Keine Möwen, die ab und zu mal ein Stückchen Brot klauen, weil es so ihre Art ist.
Im Schwalbennest, unterm Dach, dort wo sich die Fantasie frei entfalten kann. Unabhängig von äußeren Einflüssen, und doch den Gedanken die umher fliegen unterworfen.
So sieht es aus, wenn Kreative Menschen grübeln, entwerfen und verwerfen.
Nicht wie die Möwe, die ihr ergaunertes Stückchen Brot wieder fallen lassen muss, weil eine andere Möwe es ihr abjagt.


Ihre Margarete Nedballa

Keine Kommentare:

Über mich

Mein Bild
Ich bin Psychiatriefachschwester. Aber vor 5 Jahren aus meinem Beruf ausgestiegen. Bin in die Selbstständigkeit gesprungen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Sprung ins kalte Wasser. Damals ist das Teddycollege gegründet worden. Mehr dazu unter www.teddycollege.com Aber auch das Seife sieden und alles was zum Thema schönes Baden und planschen paßt ist damals entstanden. Viel Entwicklung gehörte dazu und viel Arbeit. Mein Tag dauert immer lange. Ich beginne morgens um 7.00 Uhr und ende meistens in der Nacht, wie sie an diesem Text sehen können. Nachts habe ich die besten Ideen. Das war schon immer so.